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Reinhard Gerbig im Interview mit dem Wiesbadener Kurier

Im Waldemser Gewerbegebiet „Auf der Lind“ rollen Bagger: Im Ortsteil Esch siedeln sich immer mehr Unternehmen an. Foto: Volker Stavenow

Im Waldemser Gewerbegebiet „Auf der Lind“ rollen Bagger: Im Ortsteil Esch siedeln sich immer mehr Unternehmen an. Foto: Volker Stavenow

WALDEMS, 30.12.2015 – Reinhard Gerbig ist Vorsitzender des Gewerbevereins Waldems. Diese Zeitung sprach mit ihm über Ziele und Vorhaben.

Herr Gerbig, wann wurde der Gewerbeverein Waldems gegründet?

Die Neugründung erfolgte im Jahr 2011, als Grundlage gab es schon einen Gewerbeverein, der aber vor langer Zeit von dem ehemaligen Vorsitzenden still gelegt wurde. Die Gewerbebetreibenden hatten einfach das Bedürfnis, sich stärker in der Gemeinde und Region zu engagieren. Und gegenüber der Gemeinde einen Ansprechpartner zu haben, der für Ihre Belange einsteht.

Was sind Zweck und Aufgabe der Vereinigung?

Wir wollen auf uns aufmerksam machen. Dass der Blick nicht weit an den Horizont gehen muss, um die passenden Leistungen oder Produkte zu bekommen. Wir wollen den Leuten zeigen, dass wir alle regional denken sollten, damit hier eine Wertschöpfung stattfinden kann. Damit es weiterhin interessant ist, die Infrastrukturen in Waldems aufrechtzuerhalten. Dass die Menschen hier arbeiten wollen und unsere Mitglieder auch in Zukunft noch Mitarbeiter finden. Für jemanden ohne Auto oder Führerschein ist es sehr schwierig, in Waldems eine Arbeit anzunehmen.

Wie viele Mitglieder hat der Gewerbeverein heute?

Aktuell sind es 40 Mitglieder im Gewerbeverein.

Sind damit alle Gewerbetreibenden bei Ihnen Mitglieder oder repräsentieren Sie nur einen Teil der Einzelhändler?

Natürlich sind nicht alle Gewerbetreibenden bei uns Mitglied, aber ich denke, dass die Mitglieder im Großen und Ganzen das gesamte Spektrum der Gewerbetreibenden in Waldems abdecken. Wir sind für jeden, der bei uns Mitglied werden will, offen.

Haben Sie einen funktionierenden Einzelhandel in Waldems? Wo liegen Stärken, wo Schwächen?

Der Einzelhandel ist bis auf zwei, drei Geschäfte zusammen gebrochen. Das liegt aber einfach daran, dass wir um Waldems große Discounter haben und die Leute nicht mehr vom Metzger zum Bäcker fahren wollen, sondern alles an einem Ort bekommen wollen. Dafür gibt es in Waldems keinen Platz. Das ist keine Schwäche von Waldems, das ist einfach eine Entwicklung, alles zu konzentrieren. Ob das jetzt Lebensmittel oder Bekleidung betrifft. Der Kunde möchte mit dem Auto an einen Ort fahren.

Welche Aktionen hat der Gewerbeverein bereits organisiert?

Das gibt es viel zu erzählen. Erst mal haben wir uns bei dem DSL-Ausbau in Waldems stark gemacht und an einigen Besprechungen mit der Gemeinde und dem Kreis teilgenommen. Die Website des Vereins musste gestaltet und mit Inhalt versehen werden. Dann haben wir ein Kinder-Halloweenfest veranstaltet. Auch die Tannenbaum-Spenden an die Max-Ernst-Schule sind ein toller Erfolg. Ein Höhepunkt war der „Waldemser“– unsere Gewerbevereinszeitung. Leider konnten wir aus wirtschaftlichen und personellen Gründen die Zeitung nicht weiter betreiben. Und unser Neujahrsempfang, der überregional für großes Aufsehen sorgt.

Wie nehmen die Waldemser Ihre Aktionen auf?

Wir können bei allen Aktivitäten auf eine rege Teilnahme zurückblicken. Es steckt aber auch viel Arbeit dahinter. Unter anderem alle Zeitungen anschreiben und bekannt machen, Pressemappen erstellen, Plakate drucken und verteilen und alles auf der Website einpflegen und auf Facebook posten.

Was haben Sie 2016 vor?

Wir werden wieder den Neujahrsempfang und das Kinder-Halloweenfest machen. Dann wollen wir uns einmal im Monat an einem öffentlichen Ort treffen und unsere Mitglieder und andere Gewerbetreibende dazu einladen. Vielleicht können wir noch ein Sommerfest organisieren, und auch ein paar Workshops zu den Themen DSL-Ausbau, Nahverkehr und Mitarbeitergewinnung wären interessant.

Wann planen Sie einmal eine Gewerbeausstellung in Waldems?

Wir haben jetzt zweimal versucht, eine Gewerbeschau wieder in Waldems zu etablieren. Einmal als selbstständige Veranstaltung über drei Tage und einmal in den Neujahrsempfang integriert. Leider mit wenig Erfolg. Die Kosten sind zu hoch und für die meisten ist es ein nicht unerheblicher Aufwand, Personal für eine solche Veranstaltung bereitzustellen. Aber vielleicht klappt es ja, wenn wir das Dorfgemeinschaftshaus in Esch auch mal an einem Wochenende bekommen und das gemeinsam mit dem Neujahrsempfang noch einmal versuchen.

Wie klappt die Kooperation mit der Gemeinde?

Unser Bürgermeister ist jetzt erst ein paar Monate im Amt. Er hat viel versprochen, mal sehen, was davon übrig bleibt. Am Ende ist der Bürgermeister auch nur eine Stimme im Gemeindevorstand und kann gegen die einzelnen Parteien, Gruppierungen und Vereine nicht viel ausrichten. Mit dem Kreis klappt das schon besser, da denke ich, werden wir mehr ernst genommen. Ziel für uns ist es, klar auf die Versprechen zu bestehen, in der regionalen Entwicklung mehr Einfluss zu nehmen oder zumindest Gehör zu finden. Immerhin vertreten wir Gewerbetreibende und Unternehmen.

Wo können sich Interessenten über den Verein informieren?

Jederzeit auf unserer Website: www.gewerbeveren-waldems.de oder direkt bei mir.

Was ist Ihre private Meinung zum Gewerbeverein?

Die ganzen Aktivitäten hängen stark von sehr wenigen Menschen ab. Wenn die nicht mehr da sind, ist die Frage, ob neue und junge Menschen nachkommen und weitermachen. Ich denke nicht, dass wir, die kleinen Gewerbevereine, so überleben können. Wir müssen uns mit anderen Gewerbevereinen zusammensetzen und einen überregionalen Verein gründen. Vielleicht heißt dieser dann „SUN“ – Selbstständigen- und Unternehmer-Netzwerk des Nassauerlandes.

Das Interview führte Volker Stavenow.

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